Wien! Eine der großartigsten Städte die ich in den letzten 12 Monaten besucht habe. Street Art, Kultur, großartiges Essen, ausufernde Grünflächen und vor allem jede Menge Musik! Es gibt viele Gründe Wien zu besuchen aber nur einen dies auch im September zu tun: Das “Waves Festival”!
Das Showcase Festival kann gerne als kleine Schwester des Reeperbahn Festivals gesehen werden, ohne damit eine Kopie zu sein. Ganz im Gegenteil. Die österreichische Musikbranche ist unterschätzt und blüht schon lange! Wer ein echtes Underground Festival sucht, ohne lange anstehen zu müssen und neue, junge Künstler entdecken und ganz nah erleben will, muss einfach einmal auf dem Waves gewesen sein. Nahbar und mit kultigen Locations präsentiert euch das Waves neue Bands. Solche, die mehr Aufmerksamkeit verdient haben, die über internationales Format verfügen, aber aus dem einen oder anderen Grund noch nicht nach ganz oben gespült worden sind.
Von Venue zu Venue treiben lassen
Auch in Wien heißt es: sich von Venue zu Venue treiben lassen, hier und da in die verschiedenen Musik Biotope reinschnuppern. Musik aus Osteuropa ist etwa ein Schwerpunkt. Dort hat sich seit der Öffnung zum Westen hin äußerst viel getan, aber noch viel zu oft fehlt die Möglichkeit, die Höchstleistungen besichtigen zu können.
Die Wiener, bestätigen den Ruf keineswegs, eine Bande arroganter Grantler zu sein, die nur darauf warten, Gäste aus Deutschland darauf hinzuweisen, dass in Wien das Epizentrum besonderer Künstler ist. Nein, Wien freut sich über interessierte Gäste, die den Weg antreten um mit diesem Kulturkosmos zu verschmelzen. Der Style, die Musik, der Vibe – endlich mal was Neues!
Das Showcase bietet euch ein internationales Programm zwischen Alternative, Rock, Electronic und Clubmusik
Wo man bei anderen Musikfestivals altbekanntes sieht, wird man hier überrascht. Und das nicht nur von den sommerlichen Höchstleistungen, die es im Wiener September hat und die gerade beim Waves zu langen Abenden mit milden Temperaturen einladen. Die Venues sind dicht beieinander, außergewöhnlich ausgewählt. Ob Kirche, Innenhof Flair mit vielen Sitzmöglichkeiten, kultige Treppen-Bar, herzhafte Kneipe mit queerem Publikum oder Special Showcase in der Superbude Wien: hier ist Vielfalt in jedem Detail. In der Superbude am Prater kann man übrigens nicht nur wunderbar Bands lauschen, sondern auch sein Zuhause während des Festivals buchen. Vom zweiten Bezirk mit dem Rad (gibts in der Superbude umsonst) zum Waves, sind es höchstens 20min durch die sehenswerte Stadt. Auf dem Weg wartet jede Menge Street Art, die Donau und einige coole Views auf euch. Angekommen auf dem Showcase bietet euch das Waves Ticket die Möglichkeit, rund um den 9. Bezirk ein äußerst dichtes, internationales Programm zwischen Alternative, Electronic, Rock und Clubmusik in kompakter Form kennenzulernen.
Dabei heißt das Waves Festival immer zwei Gastländer willkommen. Getreu dem Motto „East Meets West“ waren im Live-Programm verstärkt Acts aus diesen beiden Länder zugegen. Darüber hinaus widmete sich die Waves Festival Conference einen Teil des Programms den Musik Märkten und -szenen dieser Länder.
Nahbar, gemütllich und absolut Stressfrei – Schlangen sucht man hier vergeblich!
Bereits beim ersten Festival Abend im WUK Beisl, bin ich direkt mit Künstlern, Wienern und internationalen Gästen in Kontakt gekommen und habe intensive. schöne Stunden erlebt. Nahbar, gemütlich und absolut stressfrei kann ich die Zeit, die Menschen als auch das Line-Up beschreiben, dass es durch die Nähe der Locations möglich macht, viel zu sehen. Auch die Atmosphäre und die Menschen sind so herrlich anders. Einfach schön underground, unaufgesetzt und toll. In der Nähe warten CBD Automaten auf euch, in den Locations gibts natürlich genug zu Trinken, wieder ohne Schlangen und beim Essen setzt man egal ob fleischlos oder nicht, auf leckere nationale Küche.
Back to Music! Gut jetzt hätten wir also geklärt wo ihr nächstes Jahr im September abtanzt! Wien, Waves – “passt schon.” sagt der Wiener! Aber was machen bis es soweit ist? Mein Vorschlag ist klassisch, genau wie die Wiener Architektur! Ich stelle euch heute meine Favoriten des Waves Festivals vor, die ihr natürlich auch direkt in der Waves-Spotify-Playlist findet! Hier geht’s zur Playlist.
Eigentlich wollte Ava Vegas Architektin werden. Inzwischen entwirft die 29-jährige Berlinerin, die bereits mit 15 Jahren Nächte im Berghain durchgetanzt hat, lieber musikalische Räume aus 80s, Chanson und New Wave. Ava Vegas‘ Musik klingt wie eine Cabrio-Fahrt durch ein Filmset. Rückbank, Nacht, Neonlicht. Vielleicht führt die Fahrt unter freiem Himmel durch Las Vegas, jene Stadt, die bekannt ist für Sehnsüchte, Melancholie und niemals wirklich erscheint. Unwirklich, trügerisch, gefährlich. Ava’s Songs glitzern in einer Traum gewordenen Illusion in der eigenen Realität. Doch Ava’s Nostalgie Pop tut gut! Hier geht es zu Ava Vegas Spotify.
“Und wo bist du jetzt Marie?” Macker kriegen Schiss, wenn die Rapperin und Produzentin Mariybu das Mic auspackt – und die Bühne brennt, wenn sie ihre Show abliefert. Zuviel ist die sympathische Hamburgerin definitiv nicht. Im Gegenteil! Basslastige Beats, unmissverständliche Ansagen und queerfeministisches Empowerment – alles Marke Mariybu. Mit starker Meinung, progressiven Inhalten und einer kräftigen Stimme trifft sie toxische wie sexistische Dynamiken genau da, wo es weh tun soll. Gleichzeitig beweist die talentierte Künstlerin, dass es im Kampf gegen Patriarchat und Machtgefälle auch Zeit für Pausen, Emotionalität und Verletzlichkeit braucht.Kürzlich erschien ihre EP “BITCHTALK” über das All Female Rap-Label 365XX womit sie in der Deutschrap-Szene für ordentlich Welle gesorgt hat. Hier geht es zu Mariybu Spotify.
Takeshi’s Cashew sind eine neu gegründete Psych-Funk-Gruppe, die die Grenzen von Clubkultur, Weltmusik und 70er Jahre Psychedelia auslotet. Aus unterschiedlichen musikalischen Richtungen kommend, kreieren sie eine bunte Verschmelzung ihrer jeweiligen Genres, eingebettet in clubtaugliche Beats und tanzbarem Potpourri.
Im Sommer 2020 nahmen Takeshi’s Cashew ihr Debütalbum “Humans In A Pool” in ihrem kleinen Diy-Studio in Wien auf. Diese selbst produzierte Platte nimmt euch mit auf eine Reise in kosmischen Krautrock, Cumbia, Afrobeat & Disco, die nur noch von einem ihrer Live-Auftritte übertroffen werden kann. Hier geht es zu Takeshi’s Cashew Spotify
Skofi ist das Solo-Projekt der jungen Musikerin, Multi-Instrumentalistin und Produzentin Sarah Kofranek. Geboren und aufgewachsen in Wien, beschäftigte sich Skofi bereits seit ihrer Kindheit mit den verschiedensten Musik-Genres. Mit ihren selbst produzierten Songs wie “Rosy Clouds, Back and Forth oder WischWeg” hat Skofi bereits über 1 Millionen Streams weltweit auf Spotify, YouTube, SoundCloud & Co. Skofi’s bescheidene zurückhaltende Art überrascht noch mehr, wenn man sich einmal in ihre Songs, die absolute Hits sind verliebt hat. Im a Skofi Fan! Besonders ihren Song “Wischweg” verbinde ich mit meiner Woche in Wien!
Aktuell veröffentlicht sie fast monatlich deutschsprachigen Rap in Kollaboration mit dem Klosterneuburger Produzenten “Skyfarmer”. Egal ob Oldschool, House, Garage oder Trap – Skofi flowed mit ihrer nonchalanten Stimme durch verschiedenste Genres und bringt mit ihren ehrlichen Texten frischen Wind in die Deutschrap Szene. Hier geht es zu Skofi Spotify.
“Mom I Made It!” Auf niemanden dürfte dieser Slogan aktuell besser zutreffen als Eli Preiss. Die 22-jährige Singer-Songwriterin ist das neueste Signing beim gleichnamigen Sublabel von Universal Music Austria. Mit dem R&B der späten 90er und frühen 2000er sozialisiert, hat Eli ihre Einflüsse von damals neu aufgesetzt. Zu einer vielschichtigen, musikalischen Melange zwischen HipHop, R&B, Pop und Rap beschäftigt sich Eli Preiss in ihren Texten mit der Akzeptanz des eigenen Ichs – mit all seinen Widersprüchen und Gemütsschwankungen, dem Leben, dem Erwachsenwerden und ihrer Rolle als junge Frau in der Gesellschaft. Hier geht es zu Elli Preiss Spotify.
SALÒ lebt in Wien und macht nach eigenen Angaben Musik für Hundestreichler*innen, Arbeitsverweigernde und alle, die sonst noch Gefühle haben. Klingen tut das ganze wie eine wilde Mischung aus deutschem Post-Wave, Pop und Punk. Seit seiner Performance am diesjährigen c/o pop xoxo steht fest: SALÒ muss man live erlebt haben.
SALÒs Anfang Juni erschienene letzte Single “Heißes Blei” feat. der Wiener Neo-RnBSängerin Eli Preis erzählt die Geschichte zweier Liebender, die nur noch durch das gegenseitige Zufügen von Schmerz in der Lage sind, Lust und Liebe zu empfinden. SALÒ und Eli Preiss zeichnen das Bild einer Generation, die lieber leidet, als gar nichts zu spüren und deren toxische Beziehungen längst zum Fetisch geworden sind. Hier geht es zu SALÒ Spotify.
Mit seiner Band Löwelöwe betritt der Sänger und Multiinstrumentalist Christian Hummer im deutschsprachigen Musikkosmos absolutes Neuland. Die verspielt psychedelischen Arrangements und dichten Melodien bilden ein üppiges Klangbild der verträumten 60er Jahre – das in unaufgeregt ehrlichen Worten von der Schwere einsamer Nächte und der Leichtigkeit neuer Liebe erzählt. Diese Band beschreibt Wiens Nostalgie Szene treffend. Wer genauer hinsieht trifft mit ihm und Bandmitglied Ray Weber zwei bekannte Gesichter: Die beiden großartigen Musiker sind auch Teil der Band “Wanda”. Hier geht es zu Loeweloewe Spotify
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